Version vom 13.12.2004 von Florian Jankowsky
Vorwort:
Diese Seite ist absichtlich ohne Wackelschnickschnack gemacht, Sie können diese Seite sogar mit einem 2400-Modem in einer erträglichen Zeit abrufen!
Dieser Artikel ist voll von persönlichen Meinungen und Bemerkungen.
Ich habe nicht alles niedergeschrieben, was ich über ISDN weiß! - Ich weiß nicht alles über ISDN!
Der Artikel ist weder von der Telekom noch von sonst jemandem in Auftrag gegeben oder gesponsert worden.
Ich will hiermit weder Werbung für bestimmte Produkte machen, noch etwas schlecht machen!
Ich weiß, daß es noch viele andere ISDN-Geräte gibt, aber die kenne ich noch weniger!
Ich selber habe eine Eumex724PC DSL(Anlage mit zwei internen S0-Bussen und einem 4Port-Ethernet-Hub), einen EuroMaster (ISDN Telefon auch für den Notfall) und ein Eurix240 (ISDN-Schnurlostelefon). Die Anlage ist damit zwar etwas überdimensioniert, aber man gönnt sich ja sonnst nichts. Der Vorteil der internen Weitervermittlung der Anrufe hat sich mit der Vergabe einer eigenen Rufnummer (MSN) für meine Tochter schon erledigt.
Begriffe (Fachchinesisch):
|
Welche
(Telefon-)Anschlüsse gibt es überhaupt?
Neben dem klassischen Analoganschluß den man
inzwischen auch gut mit einem DSL-Anschluß kombinieren kann, wird
der ISDN-Anschluß mit oder ohne DSL angeboten. Auf
Anschlüsse für Kunden mit vielen Amtsleitungen gehe ich hier
nicht ein.
Brauche
ich einen
ISDN-Anschluß, wenn ich ins Internet will? Analog - ISDN - DSL
Nein - Sie sind ja schon
drin (oder wären
auch mit einem analogen Modem hineingekommen)! Es ist nur eine
geschickte Werbung der
Telekom, die suggeriert, man benötige unbedingt einen
ISDN-Anschluß für das Internet.
Prinzipiell ist aber ein ISDN-Zugang schon nicht schlecht, da man eine
etwas schnellere
Verbindung zum Provider hat und außerdem während des
"Surfen" noch angerufen
werden kann! Denn bei ISDN können über eine Amtsleitung zwei
Gespräche, bzw.
Datenverbindungen, gleichzeitig laufen. Telefonieren und surfen kann
man aber auch, wenn man sich zum (alten) analogen Anschluß
für den Internetzugang einen DSL-Anschluß schalten
läßt.
Wo ist der Vorteil von ISDN?
Man kann mit einer Amtsleitung gleichzeitig zwei Gespräche führen , bzw. kann auch während des Surfens noch angerufen werden. Das gibt vor allem Eltern mit halbwüchsigen Töchtern, die den halben Tag über telefonieren, oder Söhnen, die die neuesten Ballerspiele aus dem Netz ziehen wollen, eine Möglichkeit auch mal zu telefonieren! Ein weiterer Vorteil liegt in dem wesentlich schnellerem Verbindungsaufbau bzw. die Einwahlprozedur ins Internet. Der wesentliche technische Vorteil ist aber eigentlich nur bei Datenverbindungen! Denn die digitalen Daten müssen nicht unnötig (und technisch aufwendig) in analoge Signale gewandelt werden, um dann doch wieder zurückgewandelt zu werden. Denn dadurch entstehen unnötige Fehlermöglichkeiten und es geht Geschwindigkeit verloren. Mit ISDN werden die digitalen Daten auch auf einer digitalen Verbindung übertragen. Da das vor allem in den Vermittlungstellen extreme Vorteile hat, sind alle Netzbetreiber an dem Ausbau des digitalem Netz sehr interessiert! - Sogar durch Werbegeschenke in Form von Sonderkonditionen bei Vertragsabschluß. Die nun zusätzlich notwendige Wandlung der analogen Sprache in digitale Sprachdaten bereiten durch den Preisverfall bei elektronischen Schaltkreisen keine besonderen Nachteile.
Was kostet mich das alles?
Es gibt bei der Telekom im Prinzip drei verschiedene Tarife: Der Standardanschluß beinhaltet einen normalen S0 Anschluß mit zwei B-Kanälen (zwei Gespräche sind gleichzeitig möglich), 3 MSNs und nur minimale Leistungsmerkmale (die sind aber auch nicht unbedingt nötig, da sie teilweise von einer TK-Anlage ausgeführt werden können)!
Der Komfortanschluß bietet zusätzlich noch Gebühreninformationen nach Beendigung des Gespräches, die T-NetBox (Anrufbeantworter der bei der Telekom installiert ist), und weitere ISDN-Leistungsmerkmale.
Die Telekom wirbt auch mit
besonders günstigen Tarifen , z.B. XXL - natürlich gegen
Aufpreis. Das kann sich aber für Leute die gerade am
Wochenende viel telefonieren schon lohnen!
Wie kann ich mein ISDN-Gerät anschließen?
Dabei kann man wirklich sehr viel falsch machen! Ich möchte mich hier nur auf einen typischen Privatanschluß beziehen. Für die jeweilige Planung und Verschaltung von Büros und Firmen gibt es genügend Installationsfirmen die auf ISDN und Datennetze spezialisiert sind!
Der ISDN Anschuß ist üblicherweise Zuhause am NTBA verfügbar. Der NTBA wird bei Vertragsabschluß von der Telekom kostenlos zur Verfügung gestellt und gilt als der offizielle Übergabepunkt der Telekom. Der NTBA bleibt daher Eigentum der Telekom. Allerdings muß man bei Vertragsabschluß eine "Umschaltgebühr" von 100,87DM zahlen! Der NTBA wandelt das Signal auf der 2-drähtigen Amtsleitung in das 4-drähtige S0-Signal um. Diese S0 Leitung bezeichnen wir allgemein als "die ISDN-Leitung"!
Diese S0-Leitung hat zwei Adern für die Sende- und zwei für die Empfangsrichtung! Ist die Leitung länger als 10m muß sie als Bus ausgeführt werden! Als Leitung verwendet man übliche (4-adrige (Sternvierer)verdrillte) Telefonleitung, die jeweils am Anfang und am Ende des Busses mit je einem 100 Ohm Widerständen in Sende- und Empfangsrichtung abgeschlossen werden muß! - Jeder Bastler wird schon sofort erkennen, daß man allein 4 Drähte oft genug falsch verschalten kann, bis irgend etwas funktioniert! Der zusätzliche Busabschluß macht nun die Konfusion komplett!
Deshalb fange ich erst einmal einfach an: Anschluß einer kleinen ISDN-Anlage mit Analogports und interner PC-Karte wie z.B.:
Eumex 404PC; Eumex 504PC; Quicknet ISDN; TA33USB; Fritz!X PC
Die Anlage sollte relativ nahe am PC montiert sein. Die Leitung für die Serielle Schnittstelle darf 10m nicht überschreiten (bei 115kb Übertragungsgeschwindigkeit - siehe Bedienungsanleitung der ISDN-Anlage), die für USB kann 5m nicht überschreiten (beachten Sie die Spezifikation der USB-Schnittstelle, dort ist eine maximale Laufzeit angegeben). Von der Telefonanlage werden alle analogen Leitungen sternförmig angeschlossen. Bei den kleinen Telefonanlagen kann (muß nicht) die Leitungslänge auch für analoge Faxgeräte oder analoge Modem auf etwa 10m Leitungslänge beschränkt sein! (Genaue Angaben sollten in der Bedienungsanleitung der jeweiligen Anlage stehen)! Da die kleinen Telefonanlagen üblicherweise für Inhouseverkabelung ausgelegt sind, gelten hier weniger harte Vorschriften - vor allem beim Blitzschutz!
Telefonanlagen die in gewerblichen Betrieben (Handwerk, Outdoor usw. ) - also nicht im Office-Bereich - zum Einsatz kommen, oder anderen erhöhten Anforderungen ausgesetzt sind, können wirklich nur von einer Installationsfirma angeschlossen werden, da dort spezielle Installationsvorschriften gelten, auf die ich nicht weiter eingehen kann!
Hausnetz mit einer kleinen TK-Anlage. Für den Notfall ist noch ein ISDN-Telefon vorgesehen.
Ist nun der NTBA in maximal 10m zur Kleinanlage, reicht es, die normale Anschlußschnur der Kleinanlage in den NTBA zu stecken! Ist aber der NTBA weiter entfernt, muß ein S0-Bus geschaltet werden. Das heißt, daß an den NTBA ein 4-adriges Telefonkabel geschraubt wird und der Ausgang des NTBA an einem kleinen Schalter auf die Schraubklemmen umgeschaltet werden muß. Dieses Kabel darf nun keine Verzweigungen aufweisen. Das heißt es darf mit maximal 100m durch die ganze Wohnung gezogen werden, bis zur letzen Anschlußdose. In dieser letzten Anschlußdose (8 Pol-Western/RJ45 oder IAE) muß nun das Sendeleitungspaar und das Empfangsleitungspaar je mit einem 100 Ohm Widerstand abgeschlossen werden! Zwischen dem NTBA und der letzten Anschlußdose können bis zu 8 weitere S0-Geräte über durchgeschleifte Westerndosen angeschlossen werden! Bei ISDN dürfen also tatsächlich mehrere Geräte an einem Bus parallel angeschlossen sein (bei analog ist es nicht erlaubt)! Diese Geräte sind dann aber nicht über die Kleinanlage mit einem Internruf zu erreichen!
ISDN-S0-Bus mit ISDN-Funkbasis und typischen Geräten
Was ist eine Busleitung?
Eine Busleitung wird am Anfang und am Ende mit dem Wellenwiderstand abgeschlossen (terminiert). Dadurch werden die an den Leitungsstoßstellen auftretenden Leitungsstörungen durch Reflexionen verringert und die maximale Datentransferrate kann erreicht werden. Im täglichen Leben sind die Antennenleitungen bei Kabelfernsehen terminiert durch Enddosen. SCSI-Schnittstellen im Computer müssen terminiert werden sowie auch ISDN-Leitungen ab 10m Länge. (Beim Satellitenfernsehen ist der Abschluß direkt im Satreceiver.) NF-Leitungen (Cinch) von HiFi-Anlagen werden nicht abgeschlossen!
Wo schraubt man den NTBA an?
Anschrauben sollte man ihn schon. Denn wenn so ein Gerät irgendwo hinter dem Schrank liegt, die Kabel unzulässig gezerrt oder daran gewackelt wird, wird die Fehlersuche doch unnötig teuer!
Hinter dem NTBA endet das Hoheitsrecht der Telekom. Also sollte er auch da sitzen, wo das Postkabel aus der Wand kommt. Wenn man eine Telefonanlage hat, sollte die dann gleich daneben sitzen. Üblicher Weise bildet der NTBA den Anfang des S0-Busses.
Es ist aber auch möglich, daß der NTBA in der Mitte der Busleitung angeschlossen ist. Also z.B. im Erdgeschoß kommt die Leitung von der Post aus der Wand. Dort sitzt dann auch der NTBA. Von dort aus geht eine Leitung in den ersten Stock und das andere Ende in den Keller. In diesem Fall muß die Terminierung am NTBA abgeschaltet werden, da er ja nicht mehr am Busende sitzt und dafür die beide Enddosen im ersten Stock und im Keller terminiert werden.
Was ist bei Stromausfall?
Der NTBA wird normalerweise durch ein Netzteil gespeist. Die Speiseleistung reicht für maximal 100m Leitungslänge und bis zu 8 Endgeräte! Bei Stromausfall schaltet der NTBA selbsttätig in den Notbetrieb um. In diesem Zustand kann er nur ein einziges Endgerät, das für den Notbetrieb ausgelegt ist, betreiben. Entsprechende Endgeräte (alle besseren schurgebundenen ISDN-Endgeräte) haben einen Schalter, damit sie auf den Notbetrieb reagieren können. In diesem Zustand sind spezielle Leistungsmerkmale wie Freisprechen oder Lauthören (Display) NICHT möglich. Es darf aber nur ein einziges Gerät am S0-Bus in diesen Zustand gehen, da sich sonst die wenige vorhandene Leistung aus der Amtsleitung auf zwei Geräte aufteilen würde und dann keines richtig funktionieren kann!
Da die Basisstationen von Schnurlostelefonen immer Strom aus dem Netz benötigen, gehen diese Geräte, ebenso wie Fax-Geräte, prinzipiell nicht. Zur Zeit ist es noch nicht möglich, daß man ein normales analoges Telefon über eine Kleinanlage oder einen Terminaladapter ohne Netzspeisung betreiben kann. Für den Notbetrieb ist also bis auf Weiteres IMMER ein schnurgebundenes ISDN-Telefon nötig!
Wer kann mir bei der Planung und Verschaltung der ISDN-Anlage helfen?
ICH NICHT!!! - Wenden Sie sich an einen guten Installationsbetrieb in Ihrer Nähe, oder suchen Sie Informationen im Netz. Die besten Informationen werden Sie sicherlich im Netz bekommen. Es gibt spezielle Newsgroups (z.B. de.comm.isdn.technik), die sich nur mit ISDN-Fragen beschäftigen! Dort habe ich auch einen sehr guten Artikel "FAQ ISDN-Kabel und Verschaltung" von Wolfgang Allinger gefunden. Bei der Telekom oder in Elektronikmärkten (z.B. Conrad Elektronik) wird man Ihnen aber auch gerne Ratschläge geben. Die Telekom hat einen Artikel "ISDN leicht gemacht" im PDF-Format. (Nach meiner Erfahrung hat es aber wenig Sinn einen Elektriker zu fragen, denn gerade die Datentechnik erfordert spezielle Kenntnisse, die nicht zur Ausbildung von Starkstromtechniker/Elektriker gehören.)
Wozu ist eine "Fritz Karte"?
Die Fritz-Karte ist eine ISDN-Modem-Steckkarte von der Firma AVM. Sie wandelt die digitalen Daten im Computer in ISDN-Signale um. Der PC übernimmt dabei die Steuerung für die Signalisierung (Wahl, Auf- und Abbau der Verbindungen - also das Protokoll). Es gibt auch von anderen Herstellern ISDN-Modem-Karten (z.B. Teles) - ebenso wie analoge Modem-Steckkarten. Bei der SW-Installation werden sogenannte SW-Modems installiert (für FAX, Internet usw.)! Beim Fax-Modem muß der PC ein Fax (z.B. eine tiff-Datei) in analoge Datenstöme umrechnen, die dann wiederum digital über ISDN übertragen werden, um dann schließlich in den üblichen analogen Faxgeräten wieder von analog in digitale Bildinformationen zurückgewandelt zu werden! - Das ist tatsächlich so kompliziert, wie es sich anhört! Inzwischen stellt auch AVM externe Geräte mit der Funktion der Fritz-Karte her (z.B.:Fritz!X PC). In meiner Eumex322PCi ist auch eine Fritz-Kartenfunktion integriert. Deshalb sind auch die Treiber und die Programme von AVM. (Ich kann die InstallationsSW nicht besonders loben!)
Was ist besser, ein internes Modem oder ein externes Modem?
- internes Modem | + internes Modem | - externes Modem | + externes Modem |
besetzt einen Steckplatz | ist meist billiger | ist teurer, weil ein Netzteil und ein Gehäuse zusätzlich nötig sind | keine zusätzlichen Recourcen |
ist immer eingeschaltet | größere Leitungslängen sind möglich (S0 / ab) | nimmt zusätzlich Platz ein (Wandmontage oder Stehplatz) | leichte Installation (Computer bleibt zu) |
verbraucht Recourcen (Interrupt) | kein zusätzlicher Netzstecker | begrenzte RS232-Kabellänge | Integration in Telefonanlagen möglich |
Was macht ein Capi-Treiber?
Capi Treiber werden bei ISDN-Karten eingesetzt. Ein Capi-Treiber übernimmt die wesentlichen Funktionen des ISDN-Modem, kann aber auch ein analoges Modem simulieren. Dadurch wird in dem Modem ein teurer Signalprozessor eingespart - diese Funktion wird vom PC übernommen. Der Capi-Treiber ist somit das Interface zwischen ISDN-Karte und Betriebssystem. Es gibt Capi-Treiber für Win95/98, NT und inzwischen auch für Linux. Für Betriebssysteme, die nicht in sehr großen Stückzahlen auf dem Markt sind, sind mir keine Capi-Treiber bekannt (z.B. Amiga, Draco, OS2, Sun). Dann benötigt man ein vollständiges, externes ISDN-Modem.
Wo finde ich die neuesten Treiber?
Bei dem Hersteller des
Gerätes (Karte,
Telefonanlage). Suchen Sie einfach bei den Herstellern (AVM, Teles,
DeTeWe, Elmeg usw.)
eventuell werden Sie auch bei einigen Händlern fündig (Vobis,
Conrad-electronic,
Alternate usw.). Da die Telekom mit Abstand den größten
Umsatz hat, hier der Link zu den
Treibern für Telekomgeräte: http://www.telekom.de/faq
dann auf "Endgeräte und Downloads", dann auf die
Gerätefamilie
(z.B."Eumex") und dann auf das Gerät (z.B."Eumex504PC"! Dort sind
normalerweise die passenden Treiber! (z.B. Windows XP-Treiber). Warum
die Telekom ihre
Downloadseite so versteckt weiß ich auch nicht! (Sicherlich gilt
auch hier das
Motto:" Never change a running system!") Wenn Sie dort keine Treiber
für Ihr
Betriebssystem finden haben Sie erst mal schlechte Karten, und sollen
überlegen, ob Sie
das falsche Betriebssystem haben, oder ...
Dort finden Sie auch einige Bedienungsanleitungen!!!
Was ist Kanalbündelung?
Inzwischen sind auch einige Geräte auf dem Markt, mit denen man auf beiden ISDN-Kanälen gleichzeitig Daten übertragen kann (dieses Leistungsmerkmal ist eigentlich nur bei USB-Geräten möglich). Dann hat man die doppelte Datenübertragungsrate, allerdings bei doppeltem Preis (es werden beide B-Kanäle belegt) außerdem ist dann der eigentliche Vorteil verschwunden, daß man während des Surfens noch angerufen werden kann! Ihre Kinder werden dieses Leistungsmerkmal aber besonders schätzen, genauso wie die Dreierkonferenz!
Was ist ADSL / TDSL / DSL?
TDSL ist die spezielle Variante der Deutschen Telekom von ADSL! ADSL ist ein (asymmetrisches) (Modulations-)Verfahren, mit dem man sehr hohe Datenübertragungen auf 2-adrigen Kupferleitungen (also einer normalen Telefonleitung) übertragen kann. Dabei beträgt die maximale Übertragungsrate in download-Richtung (also vom Amt zum Benutzer) 768kbit/s - also mehr als 10-mal so viel wie bei ISDN und in upload-Richtung (also vom Endteilnehmer zum Provider) etwa doppelt so viel wie bei ISDN! DSL ist die allgemeine Bezeichnung für das Modulationsverfahren. Da aber SDSL (beide Richtungen gleich schnell) praktisch nicht verfügbar ist, ist auch mit DSL üblicherweise der ADSL-Anschluß gemeint.
Was hat sich zum 01.01.2002 geändert?
Seit dem 01.01.2002 muß man das DSL-Modem selber bezahlen! So ein Modem kostet bei der Telekom 135,-Euro! - Aber - keine Sorge - die Telekom wird auch dieses Jahr noch die Absicht haben TDSL-Anschlüsse zu verkaufen! Ich (persönlich) bin mir ganz sicher, daß es auch 2002 wieder entsprechende Sonderangebote, subventionierte Geräte oder entsprechend Freistunden geben wird! Natürlich gibt es auch im freien Handel DSL-Modems, die teilweise weitere Features haben oder kostengünstiger sind, an denen die Telekom kein Interesse hat.
Wie/Wo wird ein DSL-Modem angeschlossen?
Da das ADSL-Verfahren ein analoges Verfahren ist, kommt das ADSL-Modem direkt an den Hauptanschluss (also vor die Telefonanlage). Aber es ist noch etwas komplizierter: Da man bei diesen Verfahren gleichzeitig surfen und telefonieren kann, wird auch noch ein Splitter (ein Filter das die Telefonsignale von den Datensignalen trennt) benötigt. Der Ausgang des ADSL-Modems ist eine RJ45-Buchse mit 10Mb twistet-pair-Ethernet. Das bedeutet, daß man jeden beliebigen PC (Mac, Windows oder Linux-Rechner) an diese Schnittstelle stecken kann. Die Ethernetschnittstelle wird oft mit LAN bezeichnet. Inzwischen haben alle PowerPC, alle besseren Notebooks und die Aldirechner der letzten 2 Jahre so einen Ethernet-Schnittstelle. Eine Ethernetkarte zum nachrüsten kann man ab 20,-DM (10,-Euro) kaufen, oder wird bei einer Beauftragung eines DSL-Anschlusses günstig mitgeliefert. Es gibt auch Umsetzer von USB auf Ethernet, dann muß man den PC nicht aufschrauben.
Welche Rechenleistung muß mein PC für DSL haben?
Da der PC nur über eine 10MB-Ethernetkarte an das ADSL-Modem geschaltet wird, sind keine besonderen Anforderungen an den PC zu stellen. Ein alter 486 mit 66MHz sollte prinzipiell ausreichen. Die Installations-CD für ISDN-Anlagen mit TDSL-Anschluß erwartet allerdings mindestens Win98. Ein 100MHz Pentium mit 32MB-RAM und Win98 halte ich schon für sinnvoll. Da für den Anschluß über Ethernet kein Capi-Treiber benötigt wird, sind die ISDN-Anlagen mit mehreren Ethernet-Ports (Eumex 704PC LAN) auch für Linux geeignet.
Wo kann ich meinen Linux-Rechner oder Mac anschließen?
Am DSL-Modem über Ethernet geht jedes Betriebssystem, wenn der DSL-Zugang prinzipiell unterstützt wird. Mit der Eumex 704PC LAN (nicht die Eumex 704 PC DSL mit den USB-Ports!) von der Telekom ist der Internetzugang mit Linux oder einem MAC möglich. Diese Anlage wird über das http-Protokoll konfiguriert. Die Eumex 724PC DSL wird über ein Java-Applet konfiguriert (ich weiß nicht, ob das mit Linux oder einem MAC geht)! Weitere Telekomprodukte sind mir nicht bekannt. Es gibt auch Netzwerkrouter mit ISDN/DSL Anschluß im Computerfachhandel.
Dialer und Dialerschutz?
Eine sichere Lösung ist zur Zeit ein DSL-Anschluß! DSL funktioniert nur mit dem Provider und die Verbindung baut das dsl-Modem auf! Da üblicherweise die DFÜ-Zugangssoftware von den Dialern angegriffen wird, ist in einigen (Telekom)anlagen ein softwaremäßiger Dialerschutz vorgesehen (CapiControl Eigenschaften -> Sicherheit -> Rufnummer des Providers eingeben). Dieser Schutz ist bisher (meines Wissens) noch nicht überwunden worden. Für immer Sicher fühle ich mich damit aber auch nicht! (private Anlagen? Es gibt auch Programme, die aber noch leichter ausgetrickst werden können.) Ganz anders ist es mit den Telekomprodukte Eumex 704PC LAN und Eumex 724PC DSL - diese Anlagen haben einen Ethernet-Hub, die Firewall-Funktionalität ist Bestandteil des integrierten Routers und steht somit auch über USB und RAS/PPP-Einwahl zur Verfügung. Die Anlagen, die eigentlich für den DSL-Zugang gedacht sind, bieten aber vor allem für den normalen ISDN-Zugang den Dialerschutz. Beim Zugang über LAN (Ethernet) wird die zu wählende Rufnummer bei der Konfiguration in den Router eingegeben. Dadurch ist eine nachträgliche Änderung durch einen Virus nicht möglich. Die Einwahl in das Internet übernimmt dann der Router - nicht der PC! Der Faxversand vom PC aus ist dann aber nicht mehr möglich! Von den nicht-Telekom-Produkten sind mir nur die "OpenCom 40dsl und 45dsl" von DeTeWe bekannt, die dieses Leistungsmerkmal haben. (Bitte Meldung welche Produkte noch!)
Wie geht es weiter?
Weiß ich auch nicht - ich bin nicht der Kommunikationsguru! Der Boom mit ISDN ist am abebben. Langfristig wird sich, neben dem Ausbau der Funknetze, VoIP (Internettelefonie) durchsetzen. Nur für Sprache scheint mir allerdings ein hochwertiges Kupferkabel schon fast zu schade zu sein. Handy's und Schnurlostelefone sind eigentlich nur noch im Flugzeug und auf der Intensivstation verboten!
email an: - Ich koennte
noch ein Kapitel ueber "Nicht gewollte Werbung" (SPAM) schreiben!